Hinführung zum kontemplativen Gebet
Einüben
Stilles Beten kann man lernen. Der Tag im Oratorium des Kleinen Michels soll der Einübung und Vertiefung dieses Gebetes dienen. Es werden in einem ruhigen Rahmen praktische Übungen vermittelt und Erläuterungen zum Verständnis gegeben.
Samstag, 24. September 2016
9:30 bis ca. 16.00 Uhr
Ort: Oratorium im Kleinen Michel,
Michaelisstraße 5, 20459 Hamburg
S-Bahn Stadthausbrücke. Der Zugang zum Oratorium ist auf der Rückseite der Kirche neben der Tiefgarage.
Leitung: Christian Tröster
Anmeldung: kontemplation@kleiner-michel.de
Die Teilnehmerzahl ist aufgrund des Raumes begrenzt.
Für Kaffee, Tee und einen kleinen Imbiss ist gesorgt.
Kontemplation
Die Kontemplation ist eine alte christliche Gebetsweise, die unter verschiedenen Namen bekannt ist. Man spricht in der Tradition vom Stillen Beten, dem Inneren Gebet, dem Herzensgebet, dem Jesus- Gebet, dem kontemplativen Beten oder eben der Kontemplation. In den letzen Jahrzehnten hat sich auch der Begriff Meditation durchgesetzt. Dieses Wort meint in christlicher Tradition allerdings etwas anderes, nämlich die Schrift-Meditation. Deshalb verwenden wir hier den Begriff Kontemplation.
Was das kontemplative Gebet ist und was es nicht ist
- Es ist keine Technik, sondern ein inneres Ausrichten auf Gott.
- Eine Form wacher Aufmerksamkeit für die Wirklichkeit.
- Keine Entspannungsübung, sondern eine Praxis von existenzieller Tiefe und Kraft.
- Es ist nicht beschränkt auf die „gefühlte“ Anwesenheit Gottes, sondern vertieft das Wissen um Seine Gegenwart.
- Es ist kein reflektierendes oder spontanes Gebet, sondern ein einfaches Ruhen in Gott.
Christian Tröster
ist Journalist, Autor und Exerzitienbegleiter. Er praktiziert das kontemplative Gebet seit mehr als zehn Jahren. Er hat vielfach Kontemplative Exerzitien besucht und in den letzten Jahren auch geleitet. Er ist Autor des Buches „Kontemplative Wege“ (Amazon).
Zitate
„Wie Gott im Himmel eine Wohnung für unsbereitet hat, so muss auch in unserer Seele eine Stätte sein, in der Gott gegenwärtig ist und eine Begegnung mit uns vorgesehen hat. Meinen wir nicht, es herrsche in unserer Seele, da wir sie nicht sehen, eine gewisse Finsternis. Neben dem äußeren Licht, das wir wahrnehmen, erstrahlt in unserem Inneren ein anderes, viel helleres Licht…. Selbst dann, wenn wir nichts Lichtvolles in uns wahrnehmen, bedeutet dies nicht, dass unsere Seele finster ist. Gottes Gegenwart ist immer in uns und gibt uns das Sein, auch wenn Blockaden und ungute Bindungen das wahre Licht überschatten.“
Therese von Avila, Heilige und Kirchenlehrerin, (1515 -1582)
„Der Grund dafür, dass wir von Gott erschaffen wurden, ist die Kontemplation, mittels derer wir Gott so erkennen und lieben, wie er in sich ist. In ihr erfassen wir ihn in einer tiefen und lebendigen Erfahrung, die außerhalb des natürlichen Verstehens liegt. Obwohl die Kontemplation unsere Natur absolut übersteigt, lehrt uns der Hl.Thomas von Aquin, dass sie unser eigentliches Element ist, weil sie die Erfüllung jener tiefen Fähigkeiten in uns darstellt, von denen Gott gewollt hat, dass sie auf keine andere Weise ihre Erfüllung finden können.“
Thomas Merton O.C.S.O. (1915-1968)
Literatur
Thomas Keating, Das Gebet der Sammlung. Einführung und Begleitung des kontemplativen Gebetes. Vier Türme Verlag.
Cynthia Bourgeault, Centering Prayer and Inner Awakening. Cowley Publications (engl.).
Franz Jalics, Kontemplative Exerzitien. Eine Einführung in die kontemplative Lebenshaltung und das Jesusgebet. Echter Verlag.
Christian Tröster, Kontemplative Wege. Berichte über Exerzitien, Gebet und Heilung. Erhältlich über amazon.de