TRIDUUM: Gründonnerstag Karfreitag Karsamstag

Drei Tage - Drei Rituale - Drei Performances

 mit bewegten Installationen von Yasna Schindler

Triduum ist offen für alle, die Interesse haben, die Rituale des Ostergeheimnisses neu (an sich) zu entdecken und näher als in den großen Gottesdiensten der drei Tage zu erleben. Triduum möchte Wege eröffnen, mit Körper, Geist und Seele und im Austausch mit der Kunst im Ostergeheimnis anzukommen. Christen und Nichtchristen sind gleichermaßen willkommen.

Triduum

Drei Tage vor Ostern April 2015 im Kleinen Michel

Gründonnerstag, 2. April 2015, 18.00 Uhr: 'Im Körper- begrenzt und doch verbunden'

Der Gründonnerstag beginnt mit einer gegenseitigen Fußwaschung –  als Zeichen des Gebens und des Empfangens.
Anschließend gibt die Impro-und Performancegruppe am Kleinen Michel einen Einblick in ihre Arbeitsweise.

Karfreitag, 3. April 2015, 12.30 Uhr: ‚Apfel und ...‘ - kontemplative Performance

In dieser Performance setzt sich die Performance-Künstlerin Yasna Schindler mit dem heiklen Thema der Erbsünde im Christentum auseinander. Sie untersucht hierzu symbolisch die mit Äpfeln gefüllte Bühne – auch wenn in der Bibel (Buch Genesis, Kapitel 3) von „Apfel“ keine Rede ist. Auch der Begriff „Erbsünde“ kommt in der Bibel nicht vor; er wurde erst im 4. Jahrhundert vom Kirchenvater Augustinus geprägt.
Was ist damit gemeint? Es geht bei „Erbsünde“ um die conditio humana, also die Grundbedingung(en) menschlicher Existenz. Es geht um die Selbstverschließung des Menschen, der sein will wie Gott und zugleich Angst hat vor seinem Schöpfer. Es geht um die vorfindliche Welt, in die der Mensch hineingeboren wird, die immer schon (durch Gewaltverhältnisse) „korrumpiert“ ist. Diese Entfremdung vom ursprünglichen Schöpfungsentwurf Gottes infiziert auch jeden Einzelnen, ohne dass er sich daraus aus eigener Kraft befreien könnte. Wie der Philosoph Theodor W. Adorno es ausgedrückt hat: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“.
Nur eine Initiative Gottes „von außen“ kann diesen Teufelskreis aufbrechen. Ist das Karfreitag?
Die Performance und das anschließende Ritual laden ein, über die Bedeutung des Sündenfalls und der Erlösung neu zu reflektieren.

Karsamstag, 4. April 2015, 15.00 Uhr: „Pietà im Wandel“  - kontemplative Performance

Jesus und Maria, als Frau und Mann verkörpert, bewegen sich im Zeitlupentempo und wechseln ihre Positionen. Mal träg Maria Jesus, mal Jesus Maria. Mal Mann Frau, mal Frau Mann. Anschließend entwickelt sich aus dieser Performance ein Gruppenritual, bei dem die Zuschauer mitmachen können. Das Publikum ist eingeladen, inspiriert von dem Gesehenen in die Performance mit einzusteigen und mitzutragen oder sich tragen zu lassen, als Einzelner oder als Gruppe, so dass sich die Form der Pietà immer wieder verändert.
Im Anschluss an die Performances gibt es die Möglichkeit zum Austausch und Ritual.
Mit Yasna Schindler (Performance-Künstlerin und Choreographin) und
Helmut Röhrbein-Viehoff (Diplom-Theologe am Kleinen Michel).

Triduum

Triduum Sacrum (lateinisch: ‚heilige drei Tage‘) oder Triduum Paschale (‚österliche drei Tage‘) bezeichnet in der christlichen Tradition den Zeitraum, der mit der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend beginnt, sich vom Karfreitag, dem Tag des Leidens und Sterbens Christi, über den Karsamstag, den Tag der Grabesruhe, erstreckt und mit dem Ostersonntag als Tag der Auferstehung Christi endet.

Alle Veranstaltungen finden im Kleinen Michel statt
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen