Liebe und Verletzlichkeit

Geistliche Abendmusik

Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736):
„Stabat mater“ gekreuzt mit Momentaufnahmen aus Monodie und Oper

    
Giovanni Battista Pergolesi wurde nur 26 Jahre alt. Trotzdem ist seine Betrachtung des „Stabat mater“ legendär. Manches davon ist erklärbar: Pergolesi taucht intensiv in die Betrachtung der „Pietà“ ein, nutzt alles Potenzial an Farben, Stimmungen und Gefühlen, um sich auf z.T. ungewöhnliche Art der körperlich spürbaren Liebe zwischen Betrachter und Gekreuzigtem, in die Sehnsucht, Verletztheit und Trauer einzufühlen. Durch den ständigen Grenzgang zwischen Mystik und Erotik erreicht er neben bodenloser Tiefe auch extatische Momente, die sich jedem Versuch von Kontrolle entziehen.

 

Um dieses Phänomen plastischer werden zu lassen, bedienen wir uns einer konzeptionellen „Stopp-Taste“. Immer wieder wird die Handlung angehalten. In diesen Verlauf hinein kreuzen wir Stücke aus dem leidenschaftlichen Sologesang des Frühbarock und der Oper des 18. Jahrhunderts, die genau diese Stimmungen auch besingen – auf einen konkreten Geliebten oder einen Seelenmoment von Verletzlichkeit, Trauer oder Verzweiflung hin.

Dies alles geschieht in absoluter Reduktion der Mittel – Orchester und erklärende Wortbeiträge entfallen, nur die beiden Stimmen und das verstärkte Cembalo halten die Lupe auf das Geschehen. Wir laden Sie herzlich ein, diese Zeit der Betrachtung mit uns zu teilen.


Franziska Hoppermann, Sopran
Daniel Lager, Countertenor
Norbert Hopperman, Cembalo

Donnerstag, 12. März 2015, 19.00 Uhr

Eintritt frei: Wir bitten um eine Spende zur Kostendeckung.