Sanierung der Kirche 2012/2013 - Dokumentation der Informationen zum Umbau

Der Kleine Michel wird saniert: Oktober 2012 bis Sommer 2013

 

Sanierungsplan durch den Erzbischof bestätigt (28. Juni 2012)
Die Pläne für die Sanierung des Kleinen Michel haben die Zustimmung des Erzbischofs gefunden und können nun umgesetzt werden. Baubeginn soll der 1. Oktober 2012 sein. Mit einer Fertigstellung ist im Sommer 2013 zu rechnen.
Die Sanierung folgt dem Grundanliegen, den ursprünglichen Raum von 1955 wieder zur Geltung zu bringen und die einzelnen Elemente der Gestaltung dieser Raumwirkung dienstbar zu machen. Insgesamt ist eine Beruhigung des Kirchenraumes angestrebt, die dazu einlädt, die Kirche als Ganze als einen Ort des Gebetes und der Erfahrung des Heiligen zu entdecken. Dazu soll der Altarraum mit dem Gang um die Stützen der Apsis geöffnet und auf die ursprüngliche Höhe von drei Stufen zurück geführt werden (Bis 1977 hatte nur der im Scheitel der Apsis stehende Altar weitere drei Stufen, die zu ihm hoch führten). Die provisorische Orgel wird dazu ebenso abgebaut wie die Mauer und die Tore, die momentan den Altar- und Kirchenraum vom Umgang trennen. Ein neuer Ambo (Verkündigungspult) soll vorne an der obersten Stufe seinen Platz finden.
Der Fußboden wird mit einer Heizung unterlegt und zwischen Kirchen- und Altarraum einheitlich gestaltet Die Seitengänge sollen auf die Breite des Umgangs erweitert, der Triumphbogen um ca. 40cm verschlankt werden. Ein barockes Kreuz soll im Scheitel der Apsis seinen Ort finden. Die Kirchenbänke sollen aufgearbeitet und wiederverwendet werden. Eine komplett neues Beleuchtungskonzept soll die Grundlinie des Raumentwurfes unterstützen. Im Technischen Bereich müssen Heizung und Elektro komplett erneuert und die Fenster überarbeitet werden.

 
       

 

 

Ausführlichere Information über die Sanierung des Kleinen Michel (August 2012)

Zur Baugeschichte. Der Kleine Michel steht an der Stelle der ersten Kirche in der Hamburger Neustadt, die als lutherische Friedhofskirche um 1600 entstand. Eine wechselvolle Baugeschichte, bei der der größere Ersatzbau, der "Große Michel", die erste Michaeliskirche ablösen sollte, führte im Zuge der napoleonischen Reformen dazu, dass 1811 der Kleine Michel die erste katholische Kirche in Hamburg nach der Reformation wurde. Napoelon hat auch verfügt, dass Inventar aus dem Kölner Dom (Paramente, das Ewig-Licht, 14 Silberleuchter, Kelche, Vortragekreuz) an den Kleinen Michel verbracht wurden. Der Kirchbau wurde vielfach erweitert und umgestaltet, dann aber im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1953-55 wurde der Kleine Michel auf den Fundamenten des Vorgängerbaus neu errichtet. Da die Finanzierung des Neubaus aus Frankreich kam, konnte sich der Architekt Jean-Charles Moreux (1889 bis 1956) mit seinem neoklassizistischen Entwurf durchsetzen. Der Hamburger Architekt Gerhard Kamps verantwortete ansonsten den Wiederaufbau.

1977/1978 wurde der Kirchenraum im Inneren durch die Architekten Bunsmann + Scharf, Hamburg, grundlegend neu gestaltet mit dem Ziel "dass er den Anforderungen als Akademiekirche, Predigtkirche und als Kirche für Pontifikal- und Konzelebrationsämter in dieser exponierten Lage funktionell und ästhetisch gerecht wird." (Notiz aus dem Bauausschuss 1977). Nachdem jedoch der Sitz des Erzbischofs für Hamburg 1995 nicht der Kleine Michel wurde, bleibt die pontifikale Anordnung der Sedilien ohne hinreichende Begründung. Bleibend ist jedoch die Bedeutung der Verbindung zur Katholischen Akademie und als Predigtkirche, was auch dadurch betont wird, dass die Seelsorge am Kleinen Michel 2006 dem Jesuitenorden anvertraut wurde. Darüber hinaus hat der Umbau der 70er Jahre durch massive Leuchten und den Umbau des erhöhten Altarraumes die Raumwirkung stark beeinträchtigt und die Neigung zumindest nicht gemindert, die Kirche in den folgenden Jahrzehnten zunehmend mit weiteren Ausstattungsgegenständen zu füllen.

Die Sanierung 2012/2013 folgt dem Grundanliegen, den ursprünglichen Raum von 1955 wieder zur Geltung zu bringen und die einzelnen Elemente der Gestaltung dieser Raumwirkung dienstbar zu machen. Insgesamt ist eine Beruhigung des Kirchenraumes angestrebt, die dazu einlädt, ihn als Ganzem als Ort des Gebetes und der Erfahrung des Heiligen zu entdecken. Dazu soll der Altarraum mit dem Gang um die Stützen der Apsis geöffnet und auf die ursprüngliche Höhe von drei Stufen zurück geführt werden (Bis 1977 hatte nur der im Scheitel der Apsis stehende Altar weitere drei Stufen, die zu ihm hoch führten). Der Fußboden wird mit einer Heizung unterlegt und zwischen Kirchen- und Altarraum einheitlich gestaltet (in einheitlichem Ton - eventuell in Anlehnung an das Rot der jetzigen Fließen - als Estrich gegossen und leicht gefugt). Die Stützen des Umgangs sollen freigelegt werden und nur durch davon abgesetzte Elemente der Blick durch die Apsis in den Umgang beruhigt werden. Die Seitengänge sollen auf die Breite des Umgangs erweitert, der Triumphbogen um ca. 40cm verschlankt werden. Ein barockes Kreuz soll im Scheitel der Apsis seinen Ort finden. Die Kirchenbänke sollen aufgearbeitet und wiederverwendet werden. Eine komplett neues Beleuchtungskonzept soll auf den Entwurf für die Prinzipalien Bezug nehmen.

Prämissen zur Gestaltung der Prinzipalien

Ob aus der jetzigen Ausstattung Elemente übernommen werden sollen, ist eine Entscheidung, die als Teil in einem künstlerischen Wettbewerb entschieden werden soll. ist. Leitend sollte ein in sich und zum Raum stimmiger Entwurf sein, der den liturgischen Anforderungen genügt.

Dazu kommen die Gestaltung weiterer liturgischer Raumelemente:



Zum Hintergrund: Überlegungen zu den Pastoralen Aufgabe des Kleinen Michel

Der Kleine Michel ist eine typische Citykirche, die nicht durch eine feste, im Stadtteil wohnende Gemeinde gekennzeichnet ist, sondern in verschiedener Weise Christen aus dem ganzen Stadtgebiet zu Gottesdiensten und anderen geistlichen Veranstaltungen versammelt.



Martin Löwenstein SJ

August 2012